Brana Jalfursdottir
 

 Brana Jalfursdottir



  

Mein Name ist Brana Jalfursdottir (was gutherzige Frau oder aber Hexe bedeutet). Ich erblickte im Sommer des Jahres 880 als Tochter der freien Leute Jalfur und Margvis das Licht der Welt.  

Wir lebten in der Nähe von Ribe wo es mein Vater als Händler zu gewissem Wohlstand gebracht hatte. Er nannte einen Laden in der aufblühenden Handelsstadt und ein Knarr das in der Bucht lag, sein Eigen. Meine Mutter Margvis führte den Handel, wenn Vater auf Reisen war und fertigte selbst Handelswaren wie gefärbte Stoffe oder tönerne Gebrauchsgegenstände an. Mein älterer Bruder wurde von Vater unterrichtet und sollte später die Geschäfte übernehmen.

Meine Kindheit verlief friedlich. Mutter lehrte mich den Hof zu führen und brachte mir das Färben und Töpfern bei. Doch am liebsten lauschte ich der alten Vala, unserer Magd. Ich hing an ihren Lippen, wenn sie mir die alten Sagen und Geschichten erzählte. Auch lehrte sie mich manches über die Kräuter, über ihre Wirkung und Heilkraft. Und wann immer ich konnte, stahl ich mich davon und lief oder ritt frei durch die Wälder.



Als ich älter wurde, war ich am liebsten in Ribe und lauschte den vielen Geschichten aus aller Welt, die die Händler von ihren Reisen mitbrachten. So erzählten sie beispielsweise von einem neuen Christengott. Darüber konnte ich nur lächeln. Wie seltsam ist schließlich die Vorstellung nur einen einzigen Gott zu haben? Ich fing an selber Waren herzustellen und manchmal, nachdem die alte Vala gestorben war, kamen die Leute zu mir, um Hilfe zu erbitten. Außerdem verbrachte ich so manchen
Winterabend am Feuer, um über meiner Handarbeit die alten Göttergeschichten zu erzählen.

Im Herbst kam Vater aus Ribe wieder und brachte zwei Gäste mit. Den Schmied Hamar, der den Winter über einige Arbeiten bei uns erledigen sollte und einen jungen Händler namens Magnus Alfredsson, den er letztes Jahr in Kiev getroffen hatte. Dieser fiel mit sofort auf und wie die meisten anderen erhoffte ich mir neues aus der Welt zu erfahren.


Es gefiel mir, Magnus  Beschreibungen von all den Orten an denen er gewesen war zu lauschen. Aber auch ich hatte viel zu erzählen. Hatte ich doch im Sommer viele Geschichten über eine Insel namens „Island“ gehört, die mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf gingen. Dort gäbe es endlose grüne Wiesen, Wälder so weit das Auge reicht, Quellen deren Wasser so warm sei, als hätte es noch eben im Kessel über dem Feuer gehangen, und Fische und Wild im Überfluss. Jedem Ankömmling stünde soviel Land zur Verfügung, dass er dort seinen Hof errichten könne und keine Not zu leiden habe.

Magnus und ich verbrachten so manche Stunde zusammen. Und was andere schon vorher geahnt hatten, wurde auch uns schließlich gewahr. Und so bat er meinen Vater, mich zur Frau nehmen zu dürfen. Da auch ihm der junge Händler gefiel, sagte er zu. Nachdem wir uns auch den Segen der Götter geholt hatten, nahmen unsere Pläne Gestalt an. Zusammen mit Hamar, der uns den Winter über zu einem Freund wurde, beschlossen wir unser Glück auf Island zu versuchen.


Im Frühling zum Beltane Fest wurde Hochzeit gefeiert. Da sowohl mein Vater als auch mein Mann nicht arm waren, gab es ein großes Fest. Zu Ehren der Götter und für eine sichere Reise wurde ein Stier geopfert. Auch einige Spielleute fanden den Weg in unser Dorf. So zum Beispiel die junge Wencke.

 
 

 
 
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